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Update Herbst 2025

Unsere Follower auf Instagram bekommen regelmäßig Updates zu unseren Aktivitäten in der Volta-Region. Hier wollen wir die wichtigsten Ereignisse der letzten Monate zusammenfassen. Diese Zusammenfassung basiert auf den Berichten, die wir von unserem Partnerverein vor Ort regelmäßig per Chat bekommen und auf den Reiseberichten unserer Vorstands- und Vereinsmitglieder. Unser Vorstand Basti hat im März zwei intensive Wochen in der Volta-Region verbracht, im September war dann Vorstand Paul mit den Vereinsmitgliedern Jochen und Matthias in Ghana unterwegs.

Schule Tsikudokope

Mit Ende des Schuljahres am 25. Juli 2025 besuchten 151 Kinder unseren Schulkomplex in der Volta-Region. Das ursprüngliche Schulgebäude mit seinen drei Räumen wird aktuell von zwei Vorschulgruppen sowie dem Kindergarten genutzt. Im Erweiterungsbau wurden die ursprünglich drei Räume durch Raumtrenner zu sechs Räumen umfunktioniert, wo die ersten sechs Grundschuljahrgänge unterrichtet werden.

Klassenzimmer mit neu errichtetem Raumtrenner (rechts im Bild)

Aktuell wird ein weiterer Raum zwischen beiden vorhandenen Schulgebäuden errichtet, um die beiden Vorschulgruppen künftig trennen zu können, die aktuell im gleichen Raum betreut werden.

Errichtung eines neuen Zimmers für die Vorschüler zwischen den beiden vorhandenen Gebäudeteilen

Aktuell sind an unserer Schule sechs Lehrerinnen und Lehrer beschäftigt, mit dem neuen Schuljahr soll diese Zahl auf neun steigen. Erste Bewerbungsgespräche sind erfolgt, darunter war auch eine Kandidatin, die den Kindern Deutschunterricht geben könnte. Das Lehrpersonal wird von weiteren sechs Personen unterstützt (Schulspeisung, Busfahrer, Wachpersonal, …).

Schuljahresausklang im Juli 2025

Gemäß der Einschätzung des Direktors Mr. Amesawu sind die Leistungen der Schülerinnen und Schüler und die der Lehrerinnen und Lehrer überdurchschnittlich. Die Schule wird regelmäßig durch Angestellte des Ghanaischen Bildungsdienstes besucht, wobei die Qualität, die Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit des Unterrichts bewertet wird. Und auch neben dem Unterricht passiert einiges: Die Schulband hat ihr Repertoire aufgestockt und Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich an regionalen Sportwettkämpfen teilgenommen.

Während der Herbstreise wurde unsere Vereinsdelegation durch das Dorf Tsikudokope geführt. Dabei haben viele Kindergartenkinder ihre Englischkenntnisse an ihren Gästen mit großem Erfolg „ausprobiert“ – unsere Vereinskollegen waren beeindruckt und konnten unserer Lehrerin dafür ein großes Kompliment machen!

Bei unseren Besuchen konnten wir folgende Sachspenden aus Deutschland übergeben:

  • Musikinstrumente für die Schulband (2 Trompeten und 1 Posaune)
  • mehrere Sätze Fußballtrikots der SKG Botnang
  • 1 Fußball, 1 Ballpumpe,
  • 12 Hefte,
  • Malhefte, Mäppchen mit Stiften, Lineal und Spitzer
  • gebrauchte Mobiltelefone

Wir arbeiten weiter an der Verbesserung der Lernbedingungen in der Schule: dazu zählen

  • die Versorgung mit Elektrizität, zu der es weiterhin Gespräche mit den lokalen Behörden gibt,
  • die Verbesserung der Verhältnisse im Sportunterricht durch Planierung eines richtigen Sportplatzes
  • die Verbesserung der Bedingungen für die Schulküche
  • bessere Bedingungen für das Lehrpersonal, ggf. durch Errichtung eines Lehrerinnen-Bungalows, um auswärtigen Kräften den Schritt „auf das Land“ zu erleichtern
  • unser Schulbus kommt an das Ende seiner Lebenszeit, hier prüfen wir, welche Konsequenzen das für uns hat
  • neue Schulbücher, z.B. für das Fach Deutsch
Besuch im September 2025

Wir bezahlen im Moment 100% der Lehrer:innen-Gehälter aus Euren Spenden. Dafür sind wir und das Team vor Ort sehr dankbar. Bitte beachtet unsere eigene Seite zum Thema „Patenschaften für Lehrer:innen„.

Mangofarm

Unsere Mangofarm besteht aktuell aus ca. 600 Bäumen, von denen die ältesten Ende 2024 erstmals Früchte trugen. Die Farmarbeit erfolgt durch zwei durch uns angestellte Personale. Deren Aufwandsentschädigung sowie die Kosten für regelmäßiges Pflügen (Traktormiete) sowie die Pflanzenversorgung mit Chemikalien werden durch Eure Spenden finanziert. Die Farm soll sich perspektivisch finanziell selbsttragen und zusätzlich Gewinne erwirtschaften, die wir in die Finanzierung der Lehrer:innengehälter stecken können.

Im März hat unser Partnerverein vor Ort beantragt, einer Genossenschaft von Mangoproduzenten beizutreten, um gemeinsame Vertriebswege nutzen zu können. Dazu werden wir aktuell noch von den Landwirtschaftsexperten auf die Tauglichkeit geprüft, aber die ersten Signale waren sehr positiv.

Besuch bei der Genossenschaft der Mango Produzenten
Besuch auf der Farm

Um den Ertrag der Farm zu steigern, haben wir in den vergangenen zwei Jahren mit lokalen Experten den Plan der Installation einer solarbetriebenen Bewässerungsanlage verfolgt. Zum Ende der Trockenzeit wurde im März 2025 erfolgreich eine ca. 100 m tiefe Probebohrung durchgeführt. So tief zog sich das Grundwasser zurück!

Die anschließende Analyse des gefundenen Wassers brachte allerdings für uns ein schlechtes Ergebnis: das Wasser ist in seiner Zusammensetzung für die Bewässerung ungeeignet. Aufgrund dieses Befunds haben wir unser gemeinsam mit den Schmitz-Stiftungen finanziertes Projekt zunächst abgebrochen und besprechen nun die nächsten Schritte mit den Verantwortlichen vor Ort. Einerseits gibt es Überlegungen, das Wasser über Osmose-Filter zu reinigen, auf der anderen Seite besteht die Möglichkeit, in der Nähe der Farm einen kleinen Staudamm zu errichten, um dort Wasser zu sammeln. Zu beiden Themen sind wir mit lokalen Experten und Behörden im Austausch.

Besuch bei Mrs. Hon. DC Victoria Dzeklo, District Chief Executive des South Tongue Districts

Patenschaftsprogramm

Die Patinnen und Paten unseres Patenschaftsprogramms erhalten einmal pro Jahr einen Bericht über ihr Patenkind, der von unserer Partnerorganisation vor Ort erstellt wurde. Einzelne Kinder und Jugendliche haben wir im Rahmen unserer Besuche getroffen, die uns ihre aktuelle Lebenssituation geschildert haben.

Besuch in Ghana im September 2024

Am 12. September war unser Vorstand Paul gemeinsam mit Clara und Benedikt in der Schule in Tsikudokope. Zeitgleich war ebenfalls eine weitere Reisegruppe aus Deutschland unter Leitung von Klaus Thüsing vor Ort, dem ehemaligen Direktor der Deutschen Entwicklungshilfe.

In der Schule haben Paul, Clara und Benedikt eine Sachspende von 300 Zahnbürsten und -paste übergeben der Zahnärztin Annamaria Mesmer an die Kinder übergeben. Die soll zur Förderung der Mundhygiene dienen.

Unserem Partnerverein vor Ort hatten wir vorab Mittel überwiesen, um ein Motorrad anzuschaffen. Mit diesem Motorrad ist es möglich, unabhängig vom Schulbus spontan notwendige Fahrten durchzuführen, z.B. bei notwendigen Arztbesuchen von Kindern. Weiterhin kann jetzt der Schulbus neu über Nacht am entferntesten Abholort der Kinder geparkt werden – wohin unser Fahrer neu mit dem Motorrad gelangt. Dadurch können wir Leerfahrten des Schulbusses und damit dessen Betriebskosten reduzieren.

Vor Ort wurde mit einem Beamten der regionalen Schulaufsicht gesprochen. Er begrüßte das neu eingeführte kostenfreie Mittagsangebot für die Lehrkräfte und lobte den Verein für eine adäquate Bezahlung des Personals. Von Seiten der Verwaltung wäre es wünschenswert, wenn mehr staatlich ausgebildetes Lehrpersonal in Schule und Kindergarten tätig wäre. Bei der Anwerbung neuer Lehrerinnen und Lehrer stellt sich für uns das Thema Unterbringung als schwierig dar. Unser Partnerverein entwickelt derzeit ein Konzept, wie wir das Personal diesbezüglich unterstützen können, dies ist auch in Hinblick auf eine potenzielle Vervollständigung der Schulausbildung in Tsikudokope bis Klasse 8 (Junior High School) wichtig und notwendig.

Aus den Gesprächen mit Eltern und Lehrkräften kam der Hinweis, dass manche Kinder ohne Schulhefte in den Unterricht kommen, da sie diese nicht bezahlen können. Auch hier suchen wir gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort nach Lösungen.

Ebenfalls konnten wir auf der Reise unsere Farm besuchen. Hier freuten wir uns über die ersten kleinen Mangos dieser Saison, während andere Bäume noch in Blüten standen. Leider gab es insgesamt während der Regenzeit zu wenig Niederschlag, so dass die Böden momentan allgemein zu trocken sind. Manche Bäume haben die Trockenheit nicht überlebt. Wir werden dieses Problem angehen, in dem zu Beginn des kommenden Jahres unser lang geplantes Bewässerungsprojekt endlich starten wird. Sind wir erfolgreich, werden wir nächstes Jahr zusätzliche neue Setzlinge pflanzen.

Ghanareise im Frühjahr 2024: Der Besuch der Schule

Im Februar bereiste Thomas – unser Verantwortlicher für die digitalen Medien – zum zweiten Mal nach 2022 Ghana, besuchte die Orte unserer Förderaktivitäten, führte viele Gespräche mit unseren Akteuren vor Ort und entdeckte neue touristische Perlen in der Volta-Region. Dieser Teil 1 beschreibt den Besuch in der Schule in Tsikudokope.

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Viele gute Neuigkeiten – und Inflation

Dank zahlreicher Spenden konnten wir die erste Charge der Schulmöbel für unseren Erweiterungsbau noch vor Weihnachten anschaffen. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für Ihr Vertrauen in uns! In den nächsten Wochen werden weitere Möbel und Türen für den Schulerweiterungsbau angeschaft. Im weiteren Beitrag berichten wir über die aktuelle Situation in der Schule, auf der Mangofarm, die Inflation in Ghana und Neuerungen auf unserer Webseite.

Schulentwicklung

Zum Ende des letzten Jahres besuchten mehr als 150 Kinder unsere Schule. Davon nutzen ungefähr 80 die Vorschule und es gehen jeweils etwa 12-15 Kinder in die Klassen 1 bis 5. Klasse 6 besteht aktuell nur aus 3 Kindern. Mit den neuen Räumlichkeiten in der Schule in Tsikudokope gibt es endlich auch bessere Möglichkeiten, die älteren Schüler:innen zu unterrichten. Daher sind wir sehr erfreut über einen Zuwachs beim Lehrpersonal: Eine neue Lehrerin – Ms Paula – für den Bereich Mathematik und IT wird unsere Schüler:innen insbesondere in Klasse 5 und 6 diese wichtigen Fächer unterrichten.

Die ersten 6 Kinder unserer Schule haben erfolgreich die Klasse 6 abgeschlossen. Gemeinsam mit der Eltern-Lehrer-Vereinigung wurde diskutiert, ob eine Weiterführung der Schule zu einer vollwertigen „Basic school“ (bis Klasse 9) möglich und sinnvoll ist. Dabei wird – zunächst als Experiment – der Unterricht für die Kinder in Klasse 7 weitergeführt. Sollte der Unterricht für die großen Schülerinnen und Schüler nicht mehr realisierbar sein, wollen wir unseren Schulbus zur Verfügung stellen, die entsprechenden Kinder in einer der nächstgelegenen Schule mit weiterführenden Klassen zu befördern.

Schon bei unserem Besuch im September vergangenen Jahres beschlossen wir, die Aufwandsentschädigungen für unser Lehr- und weiteres Schulpersonal zu erhöhen, um die Lücke zu Gehältern an staatlichen Schulen zu reduzieren und dadurch mehr qualifiziertes Personal für unsere Schule zu gewinnen bzw. dort zu halten. Die ersten (kleinen) Erhöhungen konnten wir in der Zwischenzeit realisieren. In den aktuellen Zeiten der hohen Inflation (siehe unten) ist jede Hilfe vor Ort heute wertvoller als je zuvor.

Mangoplantage

Die Mangobäumchen sind in den letzten Wochen teils kräfig gewachsen, auch dank der guten Pflege und des Pflügens unserer Farm. Doch leider wurde unser Feld Beginn 2023 aufgrund eines Staudammproblems teilweise überschwemmt, was leider nicht alle Bäumchen gut überstanden. Wir werden teilweise nachpflanzen, bereiten uns aber gleichzeitig auf die nun anstehende Trockenphase vor – die aufgrund des Klimawandels immer schwerer vorhersagbar wird. Wir lassen aktuell die technische Machbarkeit und die Kosten des Einsatzes einer mit Solarenergie angetriebenen Wasserpumpe mit Zwischenspeicher prüfen.

Webseite

In den letzten Monaten haben wir unsere Webseite in vielen Punkten aktualisiert und ergänzt:

Inflation – wie weiter?

Im Moment stellt uns die Inflation in Ghana vor große finanzielle Herausforderungen. Die Preissteigerung lag in den letzten Monaten regelmäßig oberhalb 40% im Vergleich zum Vorjahr und hat im Dezember 2022 mit 54% den größten Wert seit 2001 erreicht. Grund sind insbesondere gestiegene Benzinpreise, die auch unsere Kolleg:innen vor Ort stark treffen. In der Volta-Region sind diese auf Pkw oder Kleinbusse angewiesen, wobei letztere ebenfalls ihre Preise deutlich erhöht haben. Um die gestiegenen Lebenshaltungskosten mindestens zum Teil aufzufangen, möchten wir unseren engagierten Helferinnen und Helfern vor Ort gern höhere Aufwandsentschädigungen zahlen. Wir danke allen, die uns dabei finanziell unterstützen können.