Nach einem Bericht der UN-Organisation für Menschenrechte (UN Human Rights Watch) werden am Volta-See in Ghana Kinder in einer Form von moderner Sklaverei zur Arbeit in der Fischerei gezwungen.
Die Webseite Modern Ghana berichtet, dass Kinder zwischen 4 und 12 Jahren bis zu 15 Stunden täglich arbeiten müssen. Während Mädchen Fische entgräten und häuten, werden Jungen zur Arbeit auf dem See gezwungen. In wackligen Kanus müssen sie Netze im Wasser anbringen, entfitzen oder aus dem Wasser ziehen. Die Arbeit ist extrem gefährlich: Kinder ertrinken oder erkranken aufgrund von Erregern aus dem Stausee.
Menschenhändler geben Eltern 20 oder 25 Dollar pro Jahr und Kind für diese Arbeit und lassen diese in dem Glauben, dass ihre Kinder tagsüber zur Schule gehen und nur abends arbeiten. Für die mittellosen Eltern ist das häufig die einzige Möglichkeit, ihren Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen. Die traurige Wahrheit sieht anders aus: Das Big World Magazine berichtet von einem „Dorf der Hoffnung“, einem Waisenhaus für 160 Kinder, die aus der Sklavenarbeit befreit wurden: unterernährt, missbraucht, kaum ein Wort Englisch sprechend.
Die ghanaische Regierung kämpft schon seit Jahren gegen diese Ausbeutung. So hat Ghana bereits 1990 als eines der ersten Länder die UN-Konvention zum Schutz der Kinderrechte unterzeichnet und im Jahr 2005 ein Gesetz zur Verfolgung von Menschenhandel erlassen. Doch die Umsetzung ist extrem schwierig. Wenn die Polizei die Fischer kontrolliert, so sagen die meisten Kinder, dass ihre „Sklavenfamilie“ ihre richtige Familie sei, häufig wissen sie nicht mehr, aus welcher Gemeinde sie tatsächlich stammen. Aus Scham über die eigene Armut schweigen auch die Eltern, die ihre Kinder verkaufen, und deren Verwandte.
Die UN-Sondergesandte für moderne Sklaverei Guinara Shahinian sagte anlässlich einer Reise nach Ghana, dass sie fast in jedem Gespräch hörte, dass „Bildung und Aufklärung extrem wichtig seien“. Deshalb hat unser erstes Projekt als CDV-Verein zum Ziel, die Bewohner der Gemeinde Tsikudokope in der Volta-Region dabei zu unterstützen, eine eigene Schule zu errichten. Lesen Sie hier mehr über das Projekt.