Im Rahmen unserer Kooperation mit SENCAB hat James, einer der für uns tätigen Berater, verschiedene Interviews mit Menschen aus Tsikudokope geführt und deren Lebenssituation in einem uns vorliegenden Bericht zusammengefasst. Ziel war es, Möglichkeiten zu identifizieren, mit denen die landwirtschaftlichen Aktivitäten der Region nachhaltig gesteigert werden können und dadurch verfügbares Einkommen in die Finanzierung des Schulbetriebs zu stecken.
James hat mit 15 Menschen verschiedener Altersschichten strukturierte Interviews geführt. Die Gruppe der Interviewten bestand aus 5 Frauen und 10 Männern. 3 der 15 Menschen hatten gar keinen Schulabschluss, eine:r der 15 hat einen Abschluss der Senior High School (vergleichbar mit Gymnasium). Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt 8,7 Personen!
Die Dorfgemeinschaft arbeitet heute vollständig nach dem Prinzip der Subsistenzwirtschaft. Zu den im Dorf angebauten Pflanzen zählen Mais, Maniok, Erdnüsse, Kochbananen, Süßkartoffeln, Zuckerrohr, Mango und Baobab. Mangos werden ausschließlich frisch auf dem Markt angeboten – dabei herrscht zur Erntezeit ein allgemeines Überangebot und es kann nur ein sehr niedriger Preis erzielt werden. Die klimatischen Bedingungen sind allerdings gut und erlauben z.B. bei Mais und Maniok zwei Ernten pro Jahr.
In der Vergangenheit haben Frauen im Dorf versucht, als Gari verarbeitetes Maniok zu verkaufen. Dieser Versuch ist allerdings aufgrund schlechter Verkaufsstrategie gescheitert. Aktuell gibt es keine Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte im Dorf.
Von SENCAB wurden daher folgende Punkte empfohlen:
- die Menschen sollten in der Lebensmittelverarbeitung geschult werden, um Verluste durch nicht verarbeitete Ernte zu vermeiden (z.B. bei der Maisernte oder der Verarbeitung von Maniok zu Gari)
- durch Training in fortgeschrittenen landwirtschaftlichen Produktionsmethoden und in der Nutzung mechanischer Geräte zur Feldverarbeitung soll der Ertrag gesteigert werden
Noch im Dezember soll ein erstes Training dieser 15 Menschen zu oben genannten Punkten erfolgen, damit diese als Multiplikator:innen Erkenntnisse in die Dorfgemeinschaft einbringen können. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und werden wieder berichten.